Der Grund für meine 53. Reise im Oktober 2016 war die Begutachtung aller Baustellen, die bei meinem letzten Besuch im Jänner 2016 übergeben wurden. So ist es für HILFE DIREKT besonders wichtig, den Bauprozess bei Projekten genau unter die Lupe zu nehmen – denn, gibt es keine Baufortschritte, wird auch die Finanzierung von unserer Seite angehalten. Aktuell werden zwei Schulen, ein Brunnen sowie ein Waisenhaus gebaut. Wie erhofft, lief alles nach Plan bei unseren Bauvorhaben. Das freute mich wirklich sehr.
Die Anstrengungen bei dieser Reise lagen aber vor allem an den Entfernungen, die zwischen den Baustellen zurückgelegt werden mussten. Wir fuhren viele Kilometer, bei schlechten Verhältnissen und bei Temperaturen zwischen 39°C und 42°C. Diese Herausforderung zehrte dieses Mal sehr an meinen Kräften.
Diese Strapazen haben sich allerdings bezahlt gemacht, denn mein Aufenthalt stellte sich als besonders spannend heraus. Ich bat meinen Freund und Dolmetscher Benjamin, dass er mich an einen Ort in seinem Land bringen soll, an dem ich noch nie zuvor gewesen bin. Benjamin hat sofort gewusst, welchen Platz er mir zeigen möchte und erklärte mir: „Franz, ich bin mir sicher, dass du dieses Dorf noch nicht gesehen hast und auch kaum ein anderer Europäer.
Auf in ein weiteres Abenteuer
Die Fahrt zum Dorf dauerte ca. 5 Stunden auch aufgrund des unwegsamen Geländes – von einer Straße war hier weit und breit nichts zu sehen. Ich stellte mir während dieser Fahrt oft die Frage, wann bzw. ob wir unser Ziel erreichen werden. Nach dieser langen und anstrengenden Fahrt ins Ungewisse erreichten wir das Dorf aber dann doch. Bereits 2 km vor der Dorfeinfahrt erwarteten uns die Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen mit ihren Motorrädern und begleiteten uns das letzte Stück bis zum Dorf. Dort erwartete uns dann ein richtiges Empfangskomitee: Frauen und Kinder klatschten, tanzten und sangen. Der ganze Ort versammelte sich für unseren Besuch auf dem Dorfplatz von Bandiaga-Mossi. Zu Beginn war es sogar fast unmöglich in der Menschenmenge voranzukommen, da viele es nicht glauben konnten, dass es wirklich Menschen gibt, die keine dunkle Hautfarbe haben. Aber es war auch die Freude und die Hoffnung der Menschen zu spüren – die uns so feierlich empfangen haben. Ein wirklich überwältigender Moment.
Die Kinder des Dorfes warteten in ihrer schönsten Kleidung auf uns, um Willkommensgeschenke zu überreichen. Manche kleine Buben und Mädchen waren sogar ein bisschen erschrocken, da ich ja mit meiner Hautfarbe wie ein Geist für die Kleinen aussah. Die ganz kleinen Kinder begannen zu weinen, andere wiederum sind vor mir davongerannt – so schnell, dass ich mein Geschenk nicht persönlich überreichen konnte. Ich hatte nämlich einen Ball mitgenommen, da ich mich schon darauf eingestellt hatte, dass ein paar Kinder verängstigt sein werden. Nach einiger Zeit haben sich dann doch alle ruhig auf einem Platz zusammengesetzt, die Älteren sowie die Kleinen, und das Dorfoberhaupt hat mir vom Dorfleben erzählt. Unter anderem davon, dass die Kinder und Jugendlichen, die zur Schule gehen einen Weg von 10 km hin – und auch wieder zurück bewältigen müssen – jeden Tag. Manche davon werden mit Eselskarren transportiert, da der Fußweg nicht für jeden oder jede zu schaffen ist. Die Kinder müssen schon um 5 Uhr in der Früh los, damit sie rechtzeitig ankommen. Als typischer Europäer muss man sich erstmal eine Landschaft vorstellen in der es keine Straßen gibt. Deswegen dauert jeder Weg um vieles länger, als wir es gewohnt sind.
Sauberes Trinkwasser für Bandiaga-Mossi
Ich habe das Oberhaupt gefragt: „Wie können wir ‚Nasara’ euch helfen?“. (Nasara ist übrigens die Bezeichnung der Burkinabe für Menschen, mit heller Hautfarbe. So nennen mich auch viele vor Ort „Nasara Grandits“.)
Auf die Fragen hin, wie ich ihnen denn helfen könnte, erwiderte das Dorfoberhaupt, dass eine Schule eine große Hilfe für die Dorfgemeinschaft wäre. Aber er erzählte von einem weiteren Problem – dem Dorfbrunnen. Dieser wurde 40 m tief mit reiner Muskelkraft gegraben. Jedoch versiegt dieses Wasser leider und deshalb hat das ganze Dorf kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Das ganze Jahr über trinken alle Frauen, Männer und Kinder Regenwasser. Dafür haben sie eigens angelegte Teiche, in denen Wasser gesammelt wird. Dieses „Trinkwasser“ ist so stark verunreinigt, dass die Gesundheit der Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen stark gefährdet ist. Es wird somit ein Brunnen benötigt, der um die 80 – 100 m tief ist. Die Kosten für ein solches Vorhaben betragen zwischen € 6.000,- und € 8.000,-. Eine Summe dieser Höhe, kann das verarmte Dorf nicht aufbringen.
Als ich mich verabschiedete, versprach ich den Menschen im Dorf, alles Erdenkliche zu tun, um bei meinem nächsten Besuch im Februar den Bau des Brunnens in Auftrag geben zu können.
Jetzt Helfen!
Nun appelliere ich an euch: Wenn wir es gemeinsam schaffen, diese Summe bis zu meiner nächsten Reise im Februar 2017 zu sammeln, können wir ein ganzes Dorf mit sauberem Trinkwasser versorgen – also 1.100 Menschen.
Hier helfen wirklich schon kleine Beträge. Wenn man bedenkt, dass nur 7 EURO notwendig sind, um eine Person mit dem grundlegendsten aller Güter zu versorgen – nämlich mit sauberem Wasser – dann habt ihr hier die Möglichkeit durch einen kleinen finanziellen Aufwand Krankheiten zu verhindern und Leben zu retten. Mit eurer Hilfe können alle Einwohner noch im Jahr 2017 mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Und vielleicht schaffen wir es dann auch noch, eine Schule für das Dorf zu bauen.
Ihr könnt uns unterstützen und jetzt helfen!
Danke und Hvala,
euer Franz
Kontakt
Burkina Faso – HILFE DIREKT
Hauptstraße 14, 7552 Stinatz
Tel.: +43 3358 2449
Fax: +43 3358 2069
info@hilfedirekt.at
ZVR-Zahl: 565455965
Spendenkonto
Raika Stinatz
IBAN: AT97 3302 7000 0230 5100
BIC: RLNWATWW
Vielen Dank für eure Spenden!